Pragsertal

Wir haben den Pragser Wildsee besucht und geben dir auf dieser Webseite unsere Tipps aus erster Hand- so wie wir das Pragsertal und die imposanten Dolomiten erlebt haben. Bevor du den eigentlichen Beitrag liest, gleich vorab der wichtigste Hinweis: Beachte die beschränkte Zufahrt zum Pragser Wildsee in der Hauptsaison im Sommer! Am besten kannst du dies umgehen, wenn du hier deinen Urlaub verbringst. Als Übernachtungsgast kannst du ohne Zufahrtsbeschränkung zu jeder Tageszeit problemlos an den See. Außerdem hat es sich für uns sehr gelohnt, ein paar Tage zu bleiben. Das urige Tal in den Dolomiten verzaubert neben dem Pragser Wildsee mit ganz vielen tollen Ecken. Wir haben sie von der Ferienwohnung unterhalb vom Pragser Wildsee erkundet. Die moderne Ferienwohnung mit viel Luxus war ein Traum. So findest du sie auch für deinen Urlaub in Südtirol:
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Ich wünsche dir viel Spaß in diesen schönen Bergen in Südtirol!

DER REISEBLOGGER
Markus Schmidt

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Das Pragsertal in Südtirol

Das Pragsertal inmitten der fantastischen Kulisse der Dolomiten
Das Pragsertal inmitten der fantastischen Kulisse der Dolomiten
Viel unberührte Natur im Pragsertal
Viel unberührte Natur im Pragsertal

Im Pragsertal gibt es noch viel mehr zu entdecken, als nur den Pragser Wildsee. Natürlich ist der See die Hauptattraktion des Tales. Mit seinem glitzernden Wasser in der atemberaubenden Kulisse der Dolomiten ist der See traumhaft schön. Doch die vielen Besucher trüben doch ein wenig den wunderbaren Anblick. Wie gut, dass du im Pragsertal noch so viel mehr unternehmen kannst. Denn nur ein wenig abseits des Sees, locken zahlreiche Wanderungen im Naturpark Fanes-Sennes-Prags und führen dich in die traumhafte Bergwelt hinein. Aber auch Radfahrer finden zahlreiche Möglichkeiten im Tal.

Und was ist eigentlich im Winter hier los? Dann deckt eine dicke Schneeschicht das Tal zu und zaubert ein Wintermärchen. Der See friert zu, die Berge bekommen eine weiße Haube und du erlebst hier eine ganz andere Welt als im Sommer. Aber auch der Frühling und der Herbst sind eine schöne Zeit. Dann sind im Pragser Tal deutlich weniger Touristen unterwegs und die Natur zeigt was sie kann. Blühende Almwiesen und Obstbäume im Frühling und eine bunte Blätterpracht mit dem sanften Licht des Herbstes in den späteren Monaten. Dann ist es auch am See deutlich ruhiger und entspannter.

Das Pragsertal – Juwel der Dolomiten

Und was ist das Pragsertal jetzt genau? Zwischen den beiden Gemeinden Welsberg und Niederdorf im Pustertal zweigt das Pragser Tal nach Süden hin ab. Kurz vor dem Ortsteil Schmieden teilt sich das Tal in einen südlichen und einen südwestlichen Zweig. Das südwestliche Tal zieht sich weiter durch die Ortsteile Innerprags und St. Veit und endet beim Pragser Wildsee. Auf der anderen Seite im südlichen Talzweig liegen die Ortsteile Außerprags und Bad Altprags. Schließlich führt die Straße weiter hinauf bis zur Plätzwiese, einer Hochalm auf 2000 Metern. Der Ortsteil Schmieden bildet das Zentrum von Prags. Hier steht eine Kirche, die Grundschule und es gibt einen kleinen Supermarkt. Die Häuser sind gerade in Schmieden schön renoviert und hergerichtet. Das liegt daran, dass 2017 eine große Schlammlawine weite Teiles des Dorfes getroffen hat. Anschließend wurden die Häuser saniert. Jetzt schützt eine Lawinen- und Bachverbauung den Ort (hoffentlich) vor weiteren Katastrophen.

Etwa 650 Einwohner leben im gesamten Tal. Sie müssen gerade in den Sommermonaten mit tausenden Besuchern täglich klarkommen. Die Verkehrsbeschränkungen (siehe Anfahrt), die das Tal mittlerweile hat, tragen dazu bei, dass sie Anwohner wieder etwas mehr Ruhe haben. Dabei ist des im südlichen Teil des Tales, hin zur Plätzwiese schon deutlich entspannter, als am See. Aber auch rund um die herrliche Plätzwiese sind in den Sommermonaten viele Touristen unterwegs. Denn die Landschaft rund um die Hochalm ist ebenfalls sehr beeindruckend und schön. Auf dem Weg zur Plätzwiese kommst du an Altprags vorbei. Dort stehen immer noch die Überreste eines einstmals prächtigen Hotels. Schon lange gibt es hier eine Heilquelle, die vor allem um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert ihre Hochzeit hatte. Auch im anderen Nebental gab es wohl mal ein Heilbad, von dem wir allerdings keine Spuren mehr entdeckt haben.

Naturpark Fanes-Sennes-Prags

Die Pragser Wildsee Wanderung im Naturpark Fanes-Sennes-Prags
Die Pragser Wildsee Wanderung im Naturpark Fanes-Sennes-Prags

Das Pragser Tal ist Teil des Naturparks Fanes-Sennes-Prags. Er ist der drittgrößte Naturpark Südtirols und gehört zum UNESCO Welterbe. Ein Teil des Naturparks sind die Pragser Dolomiten, die sich rings um den Pragser See und darüber hinaus erstrecken. Begrenzt wird der Naturpark von den Orten Abtei, Olang, Toblach und Prags. Der Naturpark ist geprägt einerseits von dem schroffen Gestein der Dolomiten und ihren gigantischen Felsformationen. Andererseits erstrecken sich auch wunderschöne Almböden, wie die Plätzwiese, die Fanes Alm oder die Sennes Hochebene. Auch schöne Seen verstecken sich in der Bergwelt des Naturparks. Natürlich zählt auch der Pragser Wildsee dazu, aber auch etwa der Toblachersee.
–> Pragser Wildsee

Unser Tipp zum Übernachten:

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Im Naturpark findest du seltene Tiere und Pflanzen. Immer mal wieder kannst du die schrillen Pfiffe der Murmeltiere hören oder wenn du Glück hast sie auch sehen. Im Gebiet des Naturparks ist auch der Steinadler zu Hause und du kannst seltene Orchideenarten, wie zum Beispiel den Frauenschuh entdecken. Damit die Natur so schön bleibt, solltest du im Naturpark besondere Rücksicht walten lassen. Bleib bitte auf den Wegen, nimm deinen Müll wieder mit (was hoffentlich überall selbstverständlich ist) und meide Rückzugsorte von Tieren.

Aktivitäten im Pragsertal

Selbstverständlich gehört zu einem Besuch im Pragsertal der See dazu. Aber du hast hier noch so viele andere Möglichkeiten in der traumhaften Natur unterwegs zu sein, dass es schade wäre, deinen Aufenthalt auf den See zu beschränken. Ich empfehle dir wirklich mindestens ein paar Tage im Tal zu verbringen und die Schönheit der Landschaft in allen Zügen zu genießen.

Sommer

Im Sommer findest du zahlreiche Wanderungen und Bergtouren im Pragser Tal. Meistbegangen ist natürlich die Pragser Wildsee Wanderung. Neben den Touren um den Pragser Wildsee und zur Plätzwiese, gibt es lohnende Bergwanderungen auf den Dürrenstein, den Strudelkopf oder die Rossalmhütte. Diese drei Wanderungen kannst du von der Plätzwiese aus starten und sie sind relativ einfache Wandertouren. Anspruchsvoller ist es auf den Paradeberg der Region zu wandern, oberhalb des Pragser Wildsee zum Seekofel. Den erreichst du über eine längere Tour über die Seekofelhütte. Die Hochalmhütte ist dagegen vom See aus recht einfach zu erreichen. Dazu wanderst du über die Günwaldalm weiter ins Tal hinein. Weitere steile Gipfel sind z.B. der Große Rosskopf oder der Hochalpenkopf. Du siehst, die Auswahl ist groß und du hast hier sowohl einfachere, als auch anspruchsvolle Touren im Gebiet des Pragser Tales.

Immer beliebter wird im Tal das Radfahren. Vor allem viele E-Biker sind hier unterwegs und verbringen einen E-Bike Urlaub. Das hat natürlich den Vorteil, dass man ohne Auto und ohne Parkplatzsuche recht unkompliziert zu vielen tollen Plätzen kommt. Der Radweg durch das Tal mit seinen Seitentälern ist gut ausgebaut und beschildert. Das ist auch eine alternative Anreisemöglichkeit: Mit dem Rad kommst du sehr gut fern des Verkehrsstress zum Pragser Wildsee. Aber auch das Seitental zur Plätzwiese ist hervorragend erreichbar. Du kannst entweder bis zum Gasthof Brückele fahren und von dort weiter wandern oder auch ganz hinauf bis zur Plätzwiese mit dem Rad fahren.

Winter

Im Winter hast du hier sehr viele Möglichkeiten für Wintersport. Da das Tal rechts hoch liegt (Schmieden auf 1200 Meter ü.M., Pragser Wildsee 1500 Meter ü.M. , Plätzwiese 2000 Meter ü.M.), ist die Schneesicherheit doch recht groß. Im Tal gibt es (ich finde zum Glück) kein großes Skigebiet. In Altprags stehen zwei Schlepplifte, die im Winter gerne von Einheimischen und Gästen genutzt werden. Ansonsten finden Skitourengeher und Schneeschuhwanderer herrliche Bedingungen und zahlreiche Tourenmöglichkeiten. Im Winter werden aber auch einige Loipen gespurt. Im Tal gibt es verschiedene Loipen in beide Seitentäler. Die schönste Loipe ist aber sicher oben auf der Plätzwiese, wo dich ein 6 km langer Rundkurs erwartet.

Von der Plätzwiese ins Tal führt auch eine Rodelbahn. Diese geht über den Sommerwanderweg und die Stolla Alm ins Tal hinunter. Zudem friert im Winter der Pragser Wildsee oft zu. Dann kannst du auf dem See herum laufen. Aber bitte nur, wenn er auf dazu freigegeben wird. Denn es gab in den letzten Jahren immer wieder Einbrüche on den See von unvorsichtigen Touristen.

Frühling und Herbst im Pragsertal

Der Frühling startet hier in den Bergen etwas später als in den Tälern. Etwa ab Mitte Mai sind aber dann die meisten Schneereste verschwunden. Dann kannst du zu den ersten Wanderungen auf die Berge hinauf. Die Plätzwiese ist im Frühling und Frühsommer besonders sehenswert. Dann ist der Almboden übersäht mit einer bunten Blumenpracht. Aber auch die Obstbäume im Pragser Tal blühen dann und zaubern eine schöne Kulisse für deine Ausflüge.

Ich persönlich mag den Herbst in den Bergen immer besonders gerne. Das Licht fällt sanfter und das Spiel von Sonne und Schatten lässt die Natur noch mal ganz neu erscheinen. Und nicht nur die Blätter der Bäume verfärben sich. Ein besonderes Naturschauspiel ist die Nadelfärbung der Lärchen, wie du sie z.B. am Weg zur Grünwaldalm siehst. Auf den Almen verfärbt sich auch das Gras. Im Frühling und im Herbst ist es im Prager Tal wesentlich ruhiger und entspannter als im Sommer. Es gibt keine Verkehrsbeschränkung und du findest überall einen Parkplatz. Der Pragser Wildsee liegt zu diesen Jahreszeiten wesentlich mehr im Schatten. Denn die Berge um den See sind ja sehr hoch. Willst du dann das Wasser im Sonnenlicht erleben, kommst du am besten zur Mittagszeit.

Geschichte im Pragsertal

Das Pragsertal hat auch geschichtlich ein paar Besonderheiten zu bieten. Wie oben schon erwähnt gab es in Prags mehrere Heilbäder. Der Ursprung in Bad Altprags lässt sich bis 1490 zurückverfolgen. Das Wasser des Hirschbrunnens ist um die 9° Grad kalt und wurde unter anderem gegen Störungen des vegetativen Nervensystems, Kreislaufbeschwerden, rheumatische Erkrankungen und Frauenleiden angewandt. Währen der Saison von Mitte Mai bis Mitte Oktober waren hier jährlich ca. 1500 Gäste.

Viele blieben mehrere Wochen zur Kur. Vornehme Gäste wie der Erzherzog Heinrich waren hier zu Gast. Im Jahr 1692 wurde in der Nähe des Bades eine Kapelle erreichtet. Dort haben sich im Laufe der Jahre zahlreiche Krücken angesammelt, die von geheilten Patienten zurückgelassen wurden. Gegen Mitte des 20.Jahrhunderts verlor das Bad aber an Zulauf und wurde 1950 dann endgültig geschlossen. Seitdem gibt es immer mal wieder Pläne für einen Neubau/Sanierung. Heute siehst du die großen Gebäude als Ruine in Bad Altprags.

Auch das Hotel direkt am Pragser Wildsee hat eine spannende Geschichte vorzuweisen. Am Ende des zweiten Weltkrieges wurden einige sehr hochrangige Persönlichkeiten aus ganz Europa von der SS in Geiselhaft genommen. Sie sollten als Faustpfand für Verhandlungen mit den Alliierten herhalten. Darunter etwa Angehörige von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der ehemalige österreichische Bundekanzler Kurt von Schuschnigg, Fritz Thyssen und die ehemaligen Ministerpräsidenten von Frankreich und Ungarn. Aus verschiedenen Lagern wurden sie erst ins KZ Dachau gebracht und dann nach Südtirol. Der Transport endete schließlich in Niederdorf im April 1945. In den Kriegswirren befreite die Wehrmacht die Gefangenen aus den Händen der SS. Sie wurden dann im Hotel am Pragser Wildsee untergebracht und dort versorgt.

Weiterführende Links

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